Hyperlink-Prozess endet mit Freispruch

Eine Sperrverfügungen im Oktober 2004 an Internet-Provider in NRW war der Anfang. Der Freispruch heute das (vorläufige?) Ende.

Was ist passiert? Alvar Freude wollte die Diskussion um die Sperrverfügung dokumentieren und verlinkte unter anderem auf durch die Verfügung gesperrte Seiten. Daraufhin wurde er angeklagt nach StGB 86,1 (§86 stellt das Verbreiten von Propagandamitteln verfassungswidriger Organisationen unter Strafe). Ihm kam jetzt zugute, dass er die Links in einen Kontext gesetzt hat, das Geschehen zu dokumentieren. Dadurch konnte er sich auf StGB 86,3 berufen:

(3) Absatz 1 gilt nicht, wenn das Propagandamittel oder die Handlung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre, der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte oder ähnlichen Zwecken dient.

Quelle: § 86,3 StGB bei bundesrecht.juris.de

Wenn man sich die weiterführenden Links mal durchliest sollte klar werden, dass das Setzen solcher Links nur in Ausnahmefällen zulässig ist. Man sollte also meiner Meinung nach auch weiterhin sorgfältig beim Setzen von Links sein, damit man sich nicht in die Nesseln setzt. Nach deutschem Recht kann man sich da schnell strafbar machen, auch wenn es um andere illegale Inhalte geht. Das Strafmaß in diesem Fall wäre nicht nicht unerheblich gewesen:

(1) Wer Propagandamittel
[…]
im Inland verbreitet oder zur Verbreitung im Inland oder Ausland herstellt, vorrätig hält, einführt oder ausführt oder in Datenspeichern öffentlich zugänglich macht, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.

Quelle: § 86,1 StGB bei bundesrecht.juris.de

Kommt .xxx und .tel?

Um die TLD .xxx gab es schon seit den Plänen zur Einführung Streit, denn manche Regierung wollte keine Erotik-Domain. Es sind nun einige Details aus dem Vertrag des designierte Registry-Betreibers bekannt geworden. Die Domains unter .xxx sollen sich an bestimmte Spielregeln halten, zum Beispiel ihre Seiten für Filtersysteme ausweisen. Die Registry will automatisiert die Einhaltung der Spielregeln prüfen. Auch bekommen Regierungen die Möglichkeit bestimmte Begriffe von Anfang an sperren zu lassen. So weit, so gut. Die Frage ist nur, was die .xxx TLD genau bringt. Für Anbieter, die sich an die Spielregeln halten, dürfte sich rein gar nichts ändern. Sie weisen ihre Seiten für Filtersysteme aus und verstecken sich nicht, registrieren wenn überhaupt zu ihrer bestehenden Domain eine weitere .xxx Domain.
Interessant wird es erst, wenn jemand Schindluder treiben will. Würde er sich dann eine .xxx Domain holen? Ich denke nein. Per DNS-Sperre könnten Regierungen theoretisch anordnen, dass die Erotik-TLD in ihrem Land nicht zur Verfügung steht. Filtersoftware könnte verhindern das jemand auf die Seite kommt. Der automatische Check der Registry sperrt vielleicht die Domain, wenn die Seite sich nicht für Filtersysteme ausweist. Alles in allem zu viel Aufwand für Anbieter, da können Sie meiner Meinung nach gleich bei .com bleiben. Von daher finde ich die Diskussion eher überflüssig. Die Registry muß ihren Betrieb über die Einnahmen finanzieren. Wenn sie denkt das es einen Markt für .xxx gibt, sollen sie meiner Meinung nach ihre Chance bekommen. Was ich von der Einführung von .tel halten soll weiß ich im Moment noch nicht.

.eu, .eu, .eu – Update 2

Die .eu Domains können seit heute von jedem EU-Bürger registriert werden. Um 17:40 Uhr habe ich bemerkt, das die .eu Zone neu generiert wurde und meine .eu Domains (z.B. www.voja.eu) online gegangen sind. Im Moment sind keine Eigner-Wechsel oder Transfers von .eu Domains möglich, aber Updates der Nameserver funktionieren.

Domain-News

.eu Landrush startet Morgen
Ab dem 7. April kann jeder EU-Bürger .eu Domains registrieren. Damit enden die beiden Sunrise-Phasen, in der Rechteinhaber ihre Domainnamen anmelden konnten. Man darf gespannt sein wie viele Registrierungswünsche eingehen und wie schnell diese verarbeitet werden.

.de Länderdomain weiter im Wachstum
Die .de Domain wächst weiter. Im August 2005 wurde die 9 Millionen-Marke erreicht, jetzt rechnet die DENIC mit 10 Millionen Domains im Juli 2006. Das wären dann gut 91.000 neue Domains pro Monat, sprich 3000-4000 pro Tag.

Bind9 DNS-Server absichern

Am 15. Februar fand, wie heise.online berichtet, eine DoS-Attacke auf DNS-Root-Nameserver statt. Dadurch werden zwei Probleme klar:

  1. Provider sollten dafür sorgen, das keine Pakete mit gefälschten Absenderadressen in ihre Netze gelangen. Das heißt: direkt den vom Endkunden eintreffenden Traffic durch eine Firewall schicken und alle Pakete mit Absender-Adressen, die nicht sein dürfen droppen.
  2. DNS-Server sollten rekursive Abfragen (also das Auflösen von DNS-Namen, für die die Server nicht lokal zuständig sind) nur für den IP-Adressbereich zulassen, für den sie als Resolver zuständig sind.

Ich habe selbst schon mitbekommen das von mir oder von Bekannten betriebene DNS-Server als Resolver misbraucht wurden, was den Traffic und die Last massiv in die Höhe trieb. Aus diesem Grund habe ich auch vor einiger Zeit angefangen meine DNS-Server dahingehend abzusichern. Der Test von www.DNSreport.com umfasst seit neuestem den Test, ob die DNS-Server für alle Clients rekursive Abfragen erlauben. Damit kann man seinen eigenen Server sehr leicht auf diese Schwachstelle testen. Um sie abzuschalten, geht man in Bind 9 (auf Debian GNU/Linux, andersfalls kann es sein das eine andere Konfigurationsdatei benutzt werden muß) wie folgt vor:

/etc/bind/named.conf.options


// In dieser ACL kann man durch Semikolon getrennt
// alle Netze eintragen, die diesen DNS-Server als
// Resolver benutzen dürfen
acl meinerechner { 192.168.1.1/24; };

options {
   [...]
   allow-recursion { meinerechner; };
   [...]
}

Verfassungsbeschwerde gegen GEZ-Gebühren auf Internet PCs

Es wird eine Verfassungsbeschwerde gegen die GEZ-Gebühren auf Internet PCs angestrengt. Das halte ich für eine sehr gute Sache, da ich diese Gebühr nicht gerechtfertigt finde. Jede Firma kann soweit ich weiß Fernseher oder Radios im Betrieb verbieten, da diese angemeldet werden müßten. Der Internet PC wird in der Firma unter Umständen verpflichtend benötigt, da das Finanzamt darauf bestehen kann, das die Steuerklärung ganz oder teilweise elektronisch abgegeben werden muß. Und dann denkt man noch, das die Leute auf der Arbeit arbeiten sollen und nicht das Programm der Öffentlich-Rechtlichen im Internet anschauen. Außerdem: war da nicht mal was damit, das die Öffentlich-Rechtlichen ihre Internet-Angebote nicht mit den Gebühren finanzieren dürfen? Vielleicht hat sich das inzwischen aber auch geändert.

Lesestoff (6)

Herzlichen Glückwunsch, Apple!
Mit den iPods liebäugelt man ja schon mal gerne. 🙂 Sicherlich eins der Produkt-Highlights in der Firmengeschichte.

Internet-News

Ärgernis Kopierschutz

Meiner Meinung nach wieder ein klarer Fall von Kundenverprellung: heise online – Zahnlose Kopiersperre auf Audio-CD von „We Are Scientists“. Ich finde es auch immer wieder spannend was da so als Kopierschutz verkauft wird.

Der Euro

Durch Zufall bin ich heute auf folgende lesenswerte Artikel rund um den Euro gestossen. Interessant ist auch die Seite zu den geplanten Slowenischen Euromünzen.

Nicht-englische DNS-Adresszonen werden getestet

Wie schon bei den IDN-Domains gibt es auch für die Umsetzung von nicht-englischen DNS-Adresszonen mehrere Ansätze. Zunächst einmal muß der Name der TLD (z.B. das chinesische Wort für .com) wie bei den Umlautdomains codiert werden. Der resultierende ASCII-String für den TLD-Namen, kann dann mit einem DNAME-Record in den Root-Nameservern auf die bestehende .com TLD gemapped werden. Alternativ können auch NS-Records auf die für die chinesiche .com zuständigen Nameserver verweisen. Bei dem DNAME Ansatz wird kritisiert, das die Registries jeweils die alten bleiben und Länder keinen Einfluß darauf haben, wie ihre TLD gestaltet wird. Auf der anderen Seite spricht für DNAME, das es keine Verwechslungen zwischen der Original .com und der chinesichen .com TLD gibt, weil sie auf die selbe TLD mappen.

DSL-Ausfall: Zurück in die Internet-Steinzeit

Heute war es seit langer Zeit mal wieder so weit: das DSL ist ausgefallen.

Ich habe ja noch aus den frühen DSL-Zeiten einige Erfahrung was man bei DSL-Ausfällen so alles machen kann, damit man dem Techniker sagen kann, das man das alles schon gemacht hat und es trotzdem nicht tut. Obwohl die Fritz!Box eigentlich erst frisch gebootet hatte, habe ich trotzdem mal alle Kabel überprüft. Dann kam als nächstes der Splitter-Reset, also für ein paar Minuten den Splitter von der Dose trennen und dann nochmal alles durchprobieren. Hat leider alles nichts gebracht, die Fritz!Box meldet weiterhin in der Ereignisanzeige nur:

DSL-Synchronisierung beginnt (Training)

bzw. auf der Übersichtsseite

DSL    Training...

Die Gegenstelle scheint er aber evtl. zu sehen, da er mir unter den DSL-Informationen „Texas Instruments 1.47 – H2“ unter dem Vermittlungsstellen-Bildchen anzeigt.

Also erstmal die Telekom-Technik anrufen (0800/3302000). Die haben für meine Vorwahl tatsächlich schon eine Störungsmeldung, aber schon seit gestern Abend, da lief das DSL hier noch. Eine Baugruppe soll betroffen sein, was auch immer das heißt.

Die erste Stunde ohne Internet habe ich mit GPRS überbrückt. Die Einwahl lief mit Bluetooth und meinem Handy, wie unter wvdial und ifup zur Interneteinwahl nutzen und Mit dem S55 und dem Linux Laptop online via GPRS von O2 beschrieben (wobei ich jetzt kein S55 mehr habe, aber die Konfiguration tut auch mit dem neuen Handy).

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Die .com Registry geht wohl wieder an Verisign

Und auch die .com Registry geht mit ziemlich lockeren Verträgen vielleicht sogar für immer an Verisign. 🙁

Zu allem Überfluß gibt es auch noch Ärger wegen den .eu Domains (heise online: Ärger um .eu-Domains)