Regulierung reloaded

Wie teltarif.de im Artikel Arcor setzt künftig 032 für PIA ein, directbox 01803-Nummern berichtet, müssen weitere Anbieter Ortsrufnummern abschalten, die für Voice-Mailboxen und Faxnummern benutzt werden. Die Bundesnetzagentur erwägt im Gegenzug eine neue Rufnummerngasse für solche Dienste einzuführen. Diesesmal (im Gegensatz zur „VoIP-Vorwahl“ 032) sollen die Gebühren für die Gasse allerdings gedeckelt werden. Hiervon -und von der Erreichbarkeit aus allen Netzen- wird in meinen Augen der Erfolg abhängen. Es sollte aber auch bei der 032 Gasse nachgebessert werden, um die Nutzbarkeit zu erhöhen. Da zunächst Anhörungen folgen, bleibt also abzuwarten, wie es sich entwickelt.

Technik zur Störung von VoIP entwickelt

Wie teltarif.de berichtet, hat Infineon eine Technik zur Störung von VoIP entwickelt.

Hier wird Datenmüll produziert, der aufgebaut ist wie ein VoIP-Gespräch. Dieser Datenmüll würde dazu führen, dass es an den Netzwerkknoten, die normalerweise die VoIP-Datenpakete schneller als die übrigen Pakete durchleiten, zu Engpässen kommt. Diese würde nur die Telefonie betreffen, da die Router die vermeintlichen VoIP-Datenpakete entsprechend erkennen würden, so die FTD. Damit den Netzbetreibern das Einsetzen der Störung nicht nachgewiesen werden kann, können die Störungssignale angeblich nach dem Passieren des Routers gelöscht werden.

Quelle: teltarif.de: Infineon entwickelt Technik zur Störung von VoIP

Also ich weiß ja nicht, was ein Jurist oder Polizist dazu sagen würde. Für mich als Informatiker liest sich das wie eine gezielte Denial of Service Attacke. Das ist soweit ich weiß strafbar. Und wenn das dann auch noch gezielt gemacht wird, ist das meiner Meinung nach eine ganze Ecke härter.

Zum Glück sagt er Artikel aber auch eines: Den Netzbetreibern gefält VoIP nicht, aber sie können diese Technik nicht einsetzen, weil sie dadurch ihre Kunden vergraulen würden

Wenn schon bei VoIP-Datenverkehr in einem Netz Bandbreitenprobleme auftreten, schließt man als Kunde daraus vielleicht auch, dass das Netz nicht gut fürs Surfen geeignet ist. Ich will ja mit meinen DSL die Seiten möglichst schnell bekommen, und nicht schon im Backbone ausgebremst werden.

Ich verbuche das jetzt mal optimistisch unter der Kategorie „Sommerloch“.

Asterisk-Server wieder fit

Vor 6 Tagen ist mein Asterisk-Server abgeraucht. Die sip.conf inkl. aktuellem Backup ging bei einem Komplett-Absturz meines Routers kaputt. Die Dateien waren mit Müll überschrieben, zuerst tippte ich auf einen Festplattenschaden. Könnte aber auch einfach überhitzt gewesen sein. Die Backups waren alle zu alt, als dass sie die aktuellsten Änderungen erfasst hätten. Heute habe ich den Asterisk-Server repariert und dabei meine Providerliste auf den aktuellsten Stand gebracht. Habe auch gleich nochmal ein Backup der Konfiguration gemacht, man kann nie wissen. 🙂 Allerdings sind jetzt immer noch die Asterisk init-Skripte kaputt. Die konnte ich bisher nicht durch Neuinstallation der Debian-Pakete oder manuelles Entpacken zurück bekommen. Wird noch etwas Arbeit, vor allem muß ich alle Provider nochmal auf Funktion testen. Falls mich also jemand per VoIP grade nicht korrekt erreichen kann, wäre ich über eine Mail mit Angabe des verwendeten Providers dankbar.

Erfolg von 032 bleibt bisher aus

Nachdem die Bundesnetzagentur (damals, im Oktober 2004, hieß sie noch RegTP) verfügt hat, dass Ortsnetzrufnummern nur an Teilnehmer vergeben werden dürfen, die im Ortsnetz ansässig sind, wurde im November 2004 die Rufnummerngasse 032 für Nationale Teilnehmerrufnummern geöffnet. Die Nummern sind leider noch nicht von allen Handy-Netzen und alternativen Vollanschlussanbieter aus erreichbar und wenn, sind die Preise recht unterschiedlich. Mehr Informationen hierzu gibt in den teltarif.de – News teltarif.de – News: 032: Kaum Anschluss unter dieser Nummer.
In Österreich gibt es ein anderes Problem. Die für VoIP (+43-720) und ENUM (+43-780) vorgesehenen Rufnummernblöcke lassen sich zwar anrufen, aber zu vergleichsweise hohen Kosten. Dies macht es um so ärgerlicher, dass Sipgate.at die Wiener Rufnummern abschalten mußte. Der Artikel zeigt aber auch, das es anders geht: In Italien dürfen Verbindungen zu VoIP-Telefonnummern (+39-5) nicht mehr kosten, als ein Ortsgespräch vom selben Anschluß aus. Eine solche Regelung könnte Deutschland und Österreich meiner Meinung nach gut tun.

Unified Messaging für Asterisk

Zimbra Unified Messaging soll in Kürze als Betaversion erscheinen. Es handelt sich dabei wohl um einen Zusatz für die Zimbra Collaboration Suite, mit dessen Hilfe Unified Messaging für Asterisk bereit gestellt werden soll. Click2Dial wird integriert sein, genauso wie Telefonkonferenzen. Man darf gespannt sein ob dieser Zusatz auch kostenlos sein wird. Details folgen hoffentlich bald.

Auslandserfahrung

Heute habe ich erste Auslandserfahrungen mit VoIP gesammelt. Bisher mußte ich nicht wirklich oft im Ausland anrufen, drum war es jetzt auch das erste mal mit VoIP. Vor dem Gespräch habe ich im erweitert teltarif.de VoIP-Tarifrechner nachgeschaut welches der billigste Anbieter ist (den ich verwende) und was das Gespräch mit Call-By-Call ins Festnetz kosten würde. Das Ergebnis (Schweizer Festnetz, zur Hauptzeit 16 Uhr, Stand 02.11.05):

  • AXXESO: 1,7 Ct/Min. (VoIP, den habe ich dann auch benutzt)
  • 1,55 Ct/Min. per Call-By-Call (allerdings ein 09005-Anbieter)
  • Der billigste VoIP-Anbieter lag bei 1,5 Ct/Min.

Das Gespräch in die Schweiz dauerte fast 4 Minuten und war von der Qulität her okay, da fiel es schon mehr ins Gewicht das ich Schwitzerdütsch etwas schlecht verstehe. 😉
Insgesammt war ich vom Preis positiv überrascht, vor allem wenn ich mal überlege was das Gespräch mit der Telekom gekostet hätte: 49,2 Cent für die 4 Minuten. Bei AXXESO waren es nur 6,8 Cent. Zum Vergleich: ein 4 Minuten Ortsgespräch(!) hätte zu der Zeit bei der Telekom 18 Cent gekostet.

VoIP (Voice over IP)

Eigentlich eine tolle Idee: man stöpselt ein Headset an den Rechner an und schon kann man übers Internet telefonieren. Von Computer zu Computer kostet das keine zusätzlichen Gebühren, ins Festnetz ist das so günstig wie mit Call-by-Call. Es gibt auch Telefone (bzw. Adapter für normale analoge Telefone) die man direkt an sein LAN anschliessen kann und schon hat man das gewohnte Feeling beim Telefonieren über das Internet. Okay, ein QoS-fähiger Router sollte es schon sein, aber es gibt die erwähnten Adapter für analoge Telefone in mehrfacher Ausführung mit konsequent ausgeführter QoS-Fähigkeit. Damit hackelt das Gespräche auch nicht, wenn man nebenher viel herunterläd. Der Clou ist: man kann natürlich auch angerufen werden. Um die Kosten gering zu halten, beschränken sich die VoIP-Anbieter dabei auf einige Ortsnetze. Prinzipiell ist das ja kein Problem, Hauptsache man kann irgendwie erreicht werden. Pustekuchen. Die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) macht den Anbietern einen Strich durch die Rechnung. 2,5 Millionen Euro soll jedes Unternehmen hinblättern, um Rufnummern aus allen Ortsnetzen zu beantragen. Nicht das sie das wirklich könnten. Die RegTP hemmt hier einen kleinen Markt in den Anfängen, ohne Alternativen bereitgestellt zu haben. Die Rufnumnmerngasse 032 kommt -wenn überhaupt- erst nächstes Jahr. Die Anbieter würden sicher gerne Abhilfe schaffen, um die Forderung der Ortstransparenz bei der Rufnummernvergabe nachzukommen, aber sie können/dürfen es von der RegTP aus nicht. In meinen Augen ist das unbegreiflich. Die ganze Story gibts im Heise Newsticker.